Berufsbildung in Afrika
Von Thomas Gerhards,
Don Bosco Mission www.donboscomission.de
Düsseldorf,
15. Februar 2013
Kein Stromnetz, keine Maschinen
Wasserkraftpotenzial, aber kein Kapital und Know-How zur Nutzung
Photovoltaik verfügbar kein Personal für Wartung
Keine Elektriker
PV-Anlagen sind nach kurzer Zeit defekt und werden nicht repariert
Schreinerausbildung im Kongo: Unter dem Baum die Meisterschule!
Zugang Zugang für die Mehrheit der Jugend nicht möglich
Relevanz Ausbildung
in Berufsbildungszentren entspricht oft
nicht den
Anforderungen des heutigen Arbeitsmarktes
Kosten
Berufsbildungseinrichtungen haben erhebliche
finanzielle
Probleme
Mobilisierung
öffentlicher oder privater Mittel für
Berufsbildungszentren
wird schwieriger
Hohe pro-Kopf Ausbildungskosten
Fehlende Mittel für Unterhalt und Modernisierung
Zugang:
Berufsbildung für die Armen
Unterstützung
der traditionellen betrieblichen Lehre
Die informelle traditionelle betriebliche Lehre bietet in Afrika seit jeher für Millionen von Jugendlichen Ausbildungsplätze. Dies gilt besonders für die Armen.
Die (oft ignorierte) traditionelle Lehre bedarf der gesellschaftlichen Aufwertung und Unterstützung im Sinne des Subsidiaritätsgedankens.
Flexible Kursgestaltung
nicht-formale Bildung ist wichtig, um Arme und Schulabbrecher zu erreichen
Bewährt haben sich kurze, zeitlich und örtlich flexible Kurse, niedrige Zugangsvoraussetzungen und Anpassung an die lokalen Anforderungen des Arbeitsmarktes.
Berufsbildungseinrichtungen sollten ergänzenden Unterricht für diejenigen anbieten, die eine traditionelle Lehre machen oder im Arbeitsprozess stehen
Relevanz: Kooperative und beschäftigungsorientierte Berufsbildung
Kooperative Berufsbildung ist nötig
Zusammenarbeit von Unternehmen und Berufsbildungseinrichtungen bringt Erfolg
Technische Sekundarschulen und Ausbildungszentren sollten in „Dienstleistungs- und Unterstützungszentren für lokale (Kleinst)Unternehmen“ umgewandelt werden
Kooperative Berufsbildung verbessert die Beschäftigungswirksamkeit, ist nachfrage-orientiert und kombiniert Berufsbildung mit Kleingewerbeförderung (BDS)
Berufsbildungseinrichtungen müssen den beruflichen Verbleib ihrer Absolventen kennen
Der Dienstleistungssektor bietet neue Chancen
Die Lehrmethoden sind verbesserungswürdig
Ziel ist die Befähigung zu eigenverantwortlichem wirtschaftlichen Handeln
Einführung von handlungsorientierten Lernmethoden, die Schlüsselkompetenzen und Persönlichkeitsentwicklung fördern
Kosten: Lokale Finanzierung stärken
Nutzung der vorhandenen Strukturen zu 100%Berufsbildung als profitables Gewerbe
Berufsbildungszentren müssen wie ein privates Unternehmen geführt werden
öffentliche oder private finanzielle Hilfe wird für Investitionen benötigt, wogegen die laufenden Kosten überwiegend lokal finanziert werden sollten
Die angebotenen Dienste sollten von den Nutzern angemessen bezahlt werden (Bildung wird als Investment nicht als Ausgabe verstanden)
Internate sind eine Belastung und sollten gemieden werden
Beispiel: Arbeitsmarkt Energietechnik
Afrika ist Energie-Nettoexporteur für die Industrieländer im Norden
Afrika es der am wenigsten elektrifizierte Kontinent
Mangels Verteilungsnetzen bestehen Überkapazitäten in der Stromerzeugung
Rund 500 Mio Menschen leben ohne Zugang zu Elektrizität. Im ländlichen Raum haben nur 5% der Haushalte Stromanschluss
Es besteht hoher Bedarf an Energie zum Ersatz von Muskelkraft in Landwirtschaft, Transportwesen und Handwerk
Afrika hat eine hohes
Potenzial für regenerative Energien
(Wasser, Biomasse,
Geothermie, Solar)
Langfristige Investitionen brauchen Frieden, Sicherheit und Bildung
Hohes Potenzial in Afrika in städtischen und ländlichen Regionen
Thermische Nutzung (Kochen, Wasser erwärmen, trocknen)
elektrische Nutzung (Photovoltaik) oder kombiniert
Anschluss an Stromnetz ist die beste Lösung
Hohe Investitionskosten
sensible Technik (Überlastung, Blitz)
nicht wartungsfrei (Schmutz, Batteriespeicher)
Mangel an Fachpersonal für Montage und Wartung
Solarausbildung als Zusatzmodul für Elektriker und Installateure
Die „normale“ fachpraktische Elektrikerausbildung ist wichtig.
Kurz- und Zusatzkurse in Solartechnik und für Solar-Installateure an Ausbildungszentren fördern durch Bereitstellung von Lehrmitteln und Schulung der Ausbilder.
Solarkocher sind faszinierend aber nicht ausreichend um das Energieproblem in Afrika zu lösen. Ist Zugang zum Stromnetz, Kleinwasserkraft, Solarkollektoren und Solartrockner nicht wichtiger?
Vorhandene Energie besser nutzen (Energieeffizienz) - aber wer bildet „Energieberater“ aus?
Ausbildung hat Vorrang vor der Bereitstellung technischer Anlagen.